Der Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesrates im September 2021 das Gesetz zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter (Ganztagsförderungsgesetz-GaFöG) beschlossen. Damit wird ab dem Schuljahr 2026/2027 der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule schrittweise eingeführt. Dazu führt Ratsherr Dustin Tix folgendes aus: „Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung erkennt die Lebensrealität vieler Familien an. Damit wird die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf für Eltern, die arbeiten gehen und Alleinerziehenden verbessert. Mit einem qualitativ hochwertigen Ganztag nimmt dann auch die Bildungsgerechtigkeit zu. Wir haben den Anspruch, dass die Kinder mit einem gesunden Mittagsessen, qualifizierten Personal und unterschiedlichen Angeboten die notwendigen Ruhepausen erhalten und dazu bestmöglich gefördert werden. Das Gesetz ist eine Chance für mehr Gerechtigkeit.“
„Auf der anderen Seite haben die Diskussion und der Bericht im Schulausschuss auch gezeigt, dass die Belastung der Stadt weiter zunimmt. Der Ganztagsanspruch führt neben anderen Einflussfaktoren dazu, dass wir die schulische Infrastruktur modernisieren und erweitern müssen. Die Schulen brauchen mehr Raumkapazitäten und Mensen. Schätzungen des Bundesfamilienministerium gehen davon aus, dass bis zu 80% der Kinder ein Ganztagsangebot in Anspruch nehmen werden. Diesen Anforderungen werden wir nachkommen und müssen deswegen auch jetzt anfangen, mutig die Infrastruktur auszubauen. Das seit 2019 laufende Raumprogramm war genau die richtige Weichenstellung dafür und muss konsequent abgearbeitet werden. Für diese Aufgaben, sowohl beim Aufbau der Infrastruktur aber dann auch beim Betrieb des Ganztags, werden wir finanzielle Unterstützung von höheren Ebenen brauchen. Sonst werden die kommunalen Haushalte von der Last weiter erdrückt.“
„Erneut gewundert hat uns die Enthaltung der CDU-Fraktion beim Raumprogramm. Im Angesicht der kommenden Herausforderungen mit dem Ganztagsanspruch und den prognostizierten hohen Anmeldezahlen an Grundschulen in den nächsten Jahren, wäre der Nichtausbau unserer Schulen verantwortungslos. Wir müssen handeln!“